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öbu-Praxisseminar «Nachhaltigkeit in landwirtschaftlichen Wertschöpfungsketten»

Themenfeld «öbu-Themenschwerpunkt: Nachhaltige Wertschöpfungsketten und Beschaffung»
Emmi
ist öbu-Mitglied seit 2000
Wann: Mittwoch, 10.05.2017, 17:00 - 19:00
Wo: Wallisellen
Bei der Beschaffung von Nahrungsmitteln und natürlichen Rohstoffen wird die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsmerkmalen immer wichtiger. Wie können Sie Verbesserungspotentiale im eigenen Beschaffungs- und Lieferkettenmanagement aufdecken? Wie werden Nachhaltigkeitsleistungen von Lieferanten aussagekräftig beurteilt und welche Massnahmen können zur Lieferantenentwicklung ergriffen werden?

Christian Schader, Leiter Nachhaltigkeit, FiBL: Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft kann auf unterschiedliche Weise definiert werden. Wichtig ist, dass die Definitionen transparent, wissenschaftsbasiert und vergleichbar sind. Zur Verbesserung der Nachhaltigkeit in landwirtschaftlichen Lieferketten bieten sich Tools für die Nachhaltigkeitsmessung und Lieferantenentwicklung an. Wichtig ist, dass die für das jeweilige Ziel geeigneten Tools verwendet werden. Das SMART-Tool eignet sich insbesondere für eine ganzheitliche Identifikation der Hotspots im Landwirtschaftsbetrieb.

Kathrin Brugger, Head Communications/Deputy Head Sustainability, Chocolats Halba: Die Beschaffung von Kakao ist gekennzeichnet von der ausgesprochen kleinbäuerlichen Struktur und der moderaten Produktivität. Währenddem die Hauptwertschöpfung beim Hersteller bzw. im Einzelhandel anfallen, liegen die Herausforderungen im Bereich der Nachhaltigkeit vor allem bei den Kleinbauern. Chocolats Halba setzt auf direkte und langfristige Zusammenarbeit mit Kakaokooperativen, auf faire Preise und auf Unterstützungsprojekte.

Gerold Schatt, Leiter Nachhaltigkeit, Emmi: Aufgrund seiner Grösse – Emmi verarbeitet beinahe einen Viertel der Schweizer Milchproduktion – trägt Emmi auch eine spezielle Verantwortung. Diese nimmt der Milchverarbeiter wahr, indem er auf Dialog und Zusammenarbeit setzt, um das erklärte Ziel von 100% nachhaltige Milchlieferanten zu erreichen. Emmi bezahlt einen überdurchschnittlich hohen Milchpreis und erhält im Gegenzug eine Milchkuhhaltung, welche die Anforderungen des Tierschutzes übertrifft, eine Milchproduktion frei von Gentechnik oder leistungssteigernden Hormonen.

Mark Müller, Rohstoffhandel, Biopartner Schweiz AG: Für ein Bio-Handelsunternehmen lohnt sich die Beschäftigung mit Nachhaltigkeit bei der Zusammenarbeit mit Lieferanten aus verschiedenen Gründen. Nachhaltigkeit geht einher mit Langfristigkeit und Stabilität. Was bei Rohstoffen mit grossen Preisschwankungen wichtig ist. Eine partnerschaftliche Zusammenarbeit schont aber auch Ressourcen, erlaubt grössere Transparenz in der Kommunikation und hilft, Mengen zu sichern. Zu den Herausforderungen gehören Heterogenität bei den Lieferanten und den Bewertungsmöglichkeiten, kulturelle Unterschiede sowie eine angemessene Priorisierung von Produzentenbesuchen und -audits.