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Nachhaltige Beschaffung von Palmöl

Themenfeld «öbu-Themenschwerpunkt: Nachhaltige Wertschöpfungsketten und Beschaffung»
- Die EU-Kommission hat eine Studie über die Umweltauswirkungen des Palmöl-Konsums herausgegeben. Darin werden auch Nachhaltigkeitslabels und europäische Initiativen zur Produktion und zum Konsum von Palmöl analysiert.

Palmöl ist mit Abstand das am häufigste genutzte pflanzliche Öl der Welt, vor Soja- und Rapsöl. Der hohe Ertrag der Ölpalme pro Hektar bedeutet, dass sie weniger Fläche benötigt als konkurrierende Ölpflanzen, was sie zu einer sehr attraktiven Einkommensquelle für Kleinbauern, aber auch für grosse Plantagenbesitzer und ganze Volkswirtschaften macht. 

Der Anbau ist jedoch mit einem relativ hohen Arbeitsaufkommen und Einsatz von Dünger verbunden. Um der Nachfrage gerecht zu werden, werden riesige Flächen Regenwald - vor allem in Indonesien, Malaysia und im Amazonas - gerodet, was nicht nur dazu führt, dass der Lebensraum unzähliger Arten zerstört wird, sondern auch vermehrt Treibhausgase emittiert werden. Des Weiteren steht der Anbau auch oft in Verbindung mit sozialen Problemen wie Zwangs- und Kinderarbeit, Landnutzungsrechten und Gesundheit der Mitarbeitenden. Um dem entgegenzuwirken, wurde eine Vielzahl von Nachhaltigkeitsstandards entwickelt.

Negative Auswirkungen minimieren: Auf Standards achten

Es gibt vier Hauptzertifizierungssysteme für die Nachhaltigkeit von Ölpalmen: 

  • Der Roundtable on Sustainable Palm Oil (RSPO) ist das bedeutendste globale Schema in der Branche mit 3.413 Mitgliedern. Sein Programm RSPO-RED entspricht der EU-Richtlinie für erneuerbare Energien (Renewable Energy Directive, RED). Die Marktaufnahme von RSPO-RED war bisher jedoch minimal. 
  • Die Internationale Nachhaltigkeits- und Carbon-Zertifizierung (ISCC) gibt es seit 2010 und hat einen Standard entwickelt, der mit den Anforderungen der EU-Richtlinie für erneuerbare Energien für Biokraftstoff übereinstimmt. 
  • Das Indonesian Sustainable Palm Oil (ISPO) Programm wurde von der indonesischen Regierung 2011 ins Leben gerufen. Der Standard basiert auf bestehenden indonesischen Vorschriften und ist verbindlich für indonesische Unternehmen, die Palmöl produzieren und/oder verarbeiten. 
  • Das Malaysian Sustainable Palm Oil (MSPO)-Programm wurde als freiwilliger Standard im Jahr 2015 verabschiedet, mit dem Ziel, kleine und mittlere malaysische Unternehmen zu unterstützen. 

Für weitere Informationen zu den Nachhaltigkeitsstandards für Palmöl, bestehende Gesetzgebungen in den Produktionsländern und freiwilligen Initiativen, siehe Publikation "Study on the environmental impact of palm oil consumption and on existing sustainability standards" (rechts).