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Bundeshaus 1432221

Neue Allianz für wirtschaftlichen Heimatschutz

Themenfeld «öbu-Themenschwerpunkt: Nachhaltige Wertschöpfungsketten und Beschaffung»
- Bund, Kantone und Gemeinden beschaffen jährlich Waren und Dienstleistungen im Wert von mehreren Milliarden Franken, viele davon aus dem Ausland. Schweizer Unternehmen können auf Grund des hohen Kostenniveaus oft nicht mithalten und fordern nun eine künstliche Verteuerung der ausländischen Preise.

Die Beschaffungskosten der öffentlichen Hand belaufen sich jährlich auf rund 40 Milliarden CHF. Viele Produkte und Dienstleistungen werden dabei aus dem Ausland bezogen; Schweizer Unternehmen können auf Grund des höheren Kostenniveaus oft nicht mit ausländischen Angeboten konkurrieren. 

Nun haben sich 300 Gewerbler zur Allianz „Fairplay öffentliche Beschaffung“ zusammengeschlossen. Sie fordern, dass der offerierte Preis an das Kostenniveau im Land des Anbieters angepasst wird. So müsste zum Beispiel eine Offerte von 700‘000 CHF aus einem EU-Land auf Grund des dortigen tieferen Kostenniveaus mit einem Faktor von 1,5 korrigiert und deswegen mit einer Schweizer Offerte von 1,05 Millionen CHF verglichen werden.

Auch die Zement- und Textilindustrie sowie Hilfswerke kritisieren die heutige Beschaffungspraxis. Ihrer Meinung nach sollte vermehrt auf Sozial- und Umweltbestimmungen geachtet werden. So sollten Bund, Kantone und Gemeinden bei der Vergabe von Aufträgen darauf achten, ob zum Beispiel Mindestlöhne gezahlt werden. Im Gegensatz zur künstlichen Verteuerung der ausländischen Preise, wäre dies laut Welthandelsorganisation auch erlaubt.