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Biodiversitätsmanagement als Schwerpunktthema und Schlüssel für nachhaltiges Wirtschaften

Themenfeld «öbu-Themenschwerpunkt: Klima und Biodiversität»
- Der dramatisch fortschreitende Verlust der Biodiversität gehört neben der Klimakrise zu den grössten globalen Herausforderungen unserer Zeit. Deshalb etabliert öbu “Klima und Biodiversität” als neues Schwerpunktthema des Verbandes. Mit einem Forschungsprojekt in Kooperation mit der ZHAW und der UZH sowie einer neuen Arbeitsgruppe zum Thema Biodiversitätsmanagement legen wir den Grundstein.

Erhalt der Ökologischen Vielfalt: Ein Muss auf der unternehmerischen Agenda

Im aktuellen WEF Global Risk Report belegt die Biodiversitätskrise Platz zwei der langfristig grössten globalen Risiken. Diese Krise hat dabei neben massiven ökologischen auch ökonomische Folgen. 

Unternehmen haben jedoch das Potenzial, diesen Entwicklungen aktiv entgegenzuwirken. Entlang ihrer Wertschöpfungsketten und durch ihre Produkte können sie einen bedeutenden Beitrag zum Schutz der Biodiversität leisten. Neben der Einhaltung regulatorischer Anforderungen und der Reduzierung von Risiken ergeben sich daraus auch klare Marktchancen und Wettbewerbsvorteile. Unternehmen mit einem strukturierten Biodiversitätsmanagement profitieren von resilienten Lieferketten, stärken ihre wirtschaftliche Stabilität und positionieren sich als Vorreiter:in einer nachhaltigen Wirtschaft.

Biodiversitätsmanagement - Wo stehen Schweizer Unternehmen heute?

Der Aufbau und die Implementierung eines effizienten Biodiversitätsmanagements stellt viele Unternehmen jedoch noch vor grosse Herausforderungen: Es fehlt oftmals an Bewusstsein, Wissen und Erfahrungen. Gleichzeitig erschwert die Komplexität globaler Lieferketten die Identifikation von Biodiversitätsrisiken. Zudem herrscht Unsicherheit hinsichtlich der Wirksamkeit von Massnahmen sowie ein Mangel an klaren Standards und Leitlinien.

Das Forschungsprojekt BioPrint: Eine Kooperation von öbu, ZHAW und UZH

Um diesen Herausforderung zu begegnen, hat öbu in Kooperation mit der ZHAW und der UZH einen Förderantrag im Rahmen des NFP82 des Schweizerischen Nationalfonds eingereicht. Gefördert werden soll ein Projekt mit dem Titel “Fostering Biodiversity Footprint Management along Value Chains” - kurz: BioPrint.  Ziel des Forschungsprojektes ist es, auf Basis von qualitativen und quantitativen Methoden herauszufinden, wie man in der täglichen Entscheidungsfindung das Biodiversitätsmanagement und -monitoring entlang der Wertschöpfungsketten verbessern und standardisieren kann. 

Die öbu-Arbeitsgruppe: Gemeinsam Strategien für das Biodiversitätsmanagement erarbeiten

Gleichzeitig wurde von öbu mit relevanten Marktakteur:innen eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, in der gemeinsam an Lösungen für das Biodiversitätsmanagement gearbeitet wird. Die Arbeitsgruppe unterstützt dabei das Projekt BioPrint, versteht sich aber als eigenständiges Format, das Unternehmen dabei unterstützt, Biodiversitätsrisiken besser zu erkennen, wirksame Massnahmen zu entwickeln und langfristig in ihre Geschäftsstrategien zu integrieren. Beim Kick-Off Workshop in der öbu-Geschäftsstelle trafen sich Ende Januar Vertreter:innen von u.a. Siemens, der Schweizerischen Post, Menu and More, Implenia, Econetta, SwissClimate, der Universität Zürich und der ZHAW. 

Spannende erste Erkenntnisse aus der Arbeitsgruppe

Schnell wurde klar, dass alle Teilnehmer:innen das Thema Biodiversitätsentwicklung entlang von Lieferketten nicht nur als wesentliches Thema erachten, sondern auch hochmotiviert sind, hier Pionierarbeit zu leisten. Gleichzeitig wurde aber auch deutlich, dass es sich beim Aufbau eines Biodiversitätsmanagements um eine komplexe Herausforderung handelt und pragmatische Ansätze gefragt sind, mit denen sich rasch Erfolge erzielen lassen können. So haben sich einige zentrale Fragestellungen herauskristallisiert: 

  • Wie baut man eine Biodiversitätsstrategie auf, die mit der CSRD konform ist und wie gelingt die Implementierung in der Praxis? 
  • Welche Messsysteme sind für das Biodiversitätsmanagement geeignet und welche KPIs sind relevant? 
  • Wie ist der aktuelle Stand der Forschung? 
  • Wie sieht die regulatorische Landschaft in der Schweiz und in der EU aus? 
  • Welche zusätzlichen freiwilligen Frameworks und Leitlinien gibt es?

Biodiversität bei öbu: So geht es weiter

Diese und weitere Fragen sollen nun angegangen werden. Darauf aufbauend sollen eigene Strategien und innovative Ansätze für das Biodiversitätsmanagement entwickelt werden. 

Ebenso sollen die Ergebnisse des BioPrint-Forschungsprojektes (v.a. Massnahmen & Strategien zum Biodiversitätsschutz)  in der Praxis genutzt und hinsichtlich ihrer Wirksamkeit bewertet werden. Die Arbeitsgruppe trägt so dazu bei, die Unternehmensperspektive in dem Projekt zu stärken.

Für den Auftakt sind in 2025 vier Termine für die Arbeitsgruppe angesetzt. 

Beitrag von Laurenz Bub, Verantwortlicher Programm & Inhalte

Bilder: Kick-Off Workshop in der öbu-Geschäftsstelle

Titelbild: Foto von Coralie Meurice auf Unsplash

Interesse an der Mitarbeit in der Arbeitsgruppe Biodiversitätsmanagement?

Die Arbeitsgruppe ist branchenübergreifend und bringt grosse sowie mittelständische Organisationen zusammen. Der Zugang ist auf produzierende Unternehmen (dazu können auch Dienstleister zählen) beschränkt.

Wenden Sie sich gerne an Laurenz Bub

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