
Green Friday: Delinat-Kundschaft spendet 19'527.50 Franken für den Umweltschutz
«25. November 2022. Dieses Datum haben Handel und Schnäppchenjäger vermutlich bereits dick im Kalender angestrichen. Der letzte Freitag im November. Der Freitag nach Thanksgiving. DER Freitag des Jahres. Black Friday!
Endlich noch mehr Rabatte, noch mehr Schnäppchen, noch mehr vermeintlich einmalige Gelegenheiten. Und am Ende des Tages stapeln sich zu Hause all die Errungenschaften, von denen wir gar nicht wussten, dass wir sie brauchen.
2013 schwappte die Konsumorgie erstmals im grösseren Stil über den Atlantik zu uns herüber. In nur wenigen Jahren hat sich der «Black Friday» auch in Europa zum wichtigsten Shopping-Event des Jahres entwickelt. Auch Frau und Herr Schweizer verfallen seither gerne dem freitaglichen Rausch.
Umwelt-Auswirkungen des Black Friday sind drastisch
Ich frage mich, ob die Begeisterung auch so gross wäre, wenn bekannt wäre, dass allein die Verpackung der bestellten Ware fast die Hälfte des gesamten Verpackungsmülls eines Jahres ausmacht. Oder dass ein Drittel der Ware zurückgeschickt und zum Teil ungenutzt vernichtet wird. Der «Black Friday» ist damit eigentlich nur eines: ein pechschwarzer Tag für die Umwelt.
Aus diesem Grund, aber auch weil der Handel sich mit dieser unsinnigen Rabattschlacht selbst zerstört, halte ich den «Black Friday» für mehr als unnötig. Ich habe das Glück, für einen Betrieb tätig zu sein, dessen Teilnahme am «Black Friday» erst gar nie zur Diskussion stand.
Verstehen Sie mich nicht falsch: Als führender Biowein-Händler ist auch Delinat auf Verkaufserfolg angewiesen. Wenn wir weiterhin Weinberge in ganz Europa in blühende Naturparadiese verwandeln wollen, müssen wir möglichst viel verkaufen. Punkt. Dazu ordnen wir uns auch gewissen Markt-Mechanismen unter. Allerdings mit Grenzen und ökologischer Weitsicht.
Delinat dreht den Spiess um: Black Friday wird zum Green Friday
Deshalb hat Delinat vor einem Jahr entschieden, den Spiess umzudrehen. Aus dem «Black Friday» einen «Green Friday» zu machen und damit den Tag damit zumindest ein wenig nachhaltiger zu machen. Und wir wollten unsere Kundinnen und Kunden dabei zu Partnern machen. Statt Rabatt zu geben, sollten an diesem einen Freitag all unsere Produkte 10% mehr kosten. Ohne Ausnahme. Den Mehrerlös aus diesem Aufpreis würden wir an eine Umweltschutz-Organisation spenden. Und aus eigener Tasche nochmals die gleiche Summe dazulegen.
Wussten wir damals, dass uns unsere Kundinnen und Kunden diese unkonventionelle Aktion nicht übelnehmen oder dass sie im schlimmsten Fall einfach einen Tag später bei uns einkaufen würden? Nein. Was wir wussten: Es gibt viele Menschen, denen dieser bedingungslose Konsumwahn zuwiderläuft. Die genug haben von all den neonfarbenen Plakaten, nervös blinkenden Onlinebannern und zweifelhaften Rabatten. Für die die damit verbundene Umweltverschmutzung und die respektlose Vergeudung der Ressourcen unerträglich ist.
Delinat-Kundinnen und Kunden gehören zu diesen Menschen. Am 27. November 2020 um Punkt 00:01 haben wir zum ersten Mal alle Preise für 24 Stunden erhöht. Unsere Befürchtung ist nicht eingetreten, im Gegenteil: Man hat uns gratuliert und erst recht eingekauft. Beim zweiten «Green Friday» kam am 26. November 2021 eine Spendensumme von 19'527.50 Franken zustande, die wir im Namen unserer Kundinnen und Kunden der Naturschutz-Organisation «Pro Natura» überweisen durften.
Das Verständnis und die Solidarität für diese Aktion war nicht nur überwältigend, sie hat uns auch einmal mehr darin gestärkt, unseren Weg der ökologischen Weitsicht konsequent weiter zu gehen. Auch wenn dieser aus wirtschaftlicher Sicht auf den ersten Blick manchmal unkonventionell und risikoreich erscheinen mag.»
(Quelle: Text & Bild: Michel Fink, Delinat)