Element 2

Mm kaestli

Kästli Bau AG: «Wir brauchen mutige Partner an unserer Seite!»

Themenfeld «öbu-Themenschwerpunkt: Kreislaufwirtschaft»
- Die Baubranche muss nachhaltiger werden. Doch Kreislaufwirtschaft ist komplex. Sie bedingt Zusammenarbeit, Mut, Fachkompetenz und Investitionen auf allen Seiten. An der zweiten Fachtagung Kreislaufwirtschaft Bau, organisiert von öbu-Mitglied Kästli Bau AG, hat sich gezeigt, der Wille aufeinander zuzugehen, ist bei den Unternehmen, Planenden und Bauherrschaften gross. Das Umdenken hat begonnen.

«Die Transformation ist im Gang. Was es jetzt braucht, ist das Ende des Silodenkens, damit wir gemeinsam vorwärtskommen». Was Ronald Flühmann, Projektleiter Technik bei der Kästli Bau AG, im Rahmen einer Podiumsdiskussion so treffend zusammenfasst, widerspiegelt den Tenor auf der Bühne und im Publikum der zweiten Fachtagung Kreislaufwirtschaft Bau. Über 120 engagierte Fachpersonen – Bauherrinnen, Planer, Projektleiterinnen, Bauführer, Organisationsentwicklerinnen, Regulatoren und weitere – sind der Einladung der Kästli Bau AG gefolgt. Die Bereitschaft von- und miteinander zu lernen ist gross.

Zukunft gemeinsam gestalten

Die Baubranche ist eine der grössten Energieverbraucherinnen. Ihr CO2-Haushalt ist im Ungleichgewicht. Dessen sind sich alle Anwesenden bewusst. «Das dürfen wir nicht einfach so hinnehmen», betont Daniel Kästli, Verwaltungsratspräsident und Mitbesitzer der Kästli Bau AG. «Wir sind Verbraucher und Gestalter und haben Vieles selbst in der Hand.» Er fordert, wie viele der Podiumsgäste an dieser Fachtagung, mehr Mut: «Wenn wir nicht anfangen, können wir nicht lernen.»

Damit Innovatives ausprobiert werden kann, ist es wichtig, dass alle Beteiligten einen Schritt aufeinander zugehen und sich gleichzeitig den nötigen Handlungsspielraum geben. «Beharren alle Seiten auf ihrem Standpunkt, gibt es kein Vorwärtskommen», betont Referent und Podiumsgast Urs Neuenschwander, Leiter Marketing und Vertrieb bei der Energie Thun AG. «Wir brauchen einen Mittelweg!» Wie wichtig der Dialog zwischen Bauherrschaft, Planer und Bauunternehmen ist, um diesen gemeinsamen Weg zu finden, hat sich im Verlauf der Tagung immer wieder deutlich gezeigt.

Nachhaltig kompetent

In der Kreislaufwirtschaft werden natürliche Ressourcen effizient genutzt und so lange wie möglich wiederverwendet, indem Material- und Produktkreisläufe geschlossen werden. Dadurch können Rohstoffe immer wieder verwendet werden. Damit dieses komplexe System funktioniert, braucht es Nachhaltigkeitskompetenz entlang der ganzen Wertschöpfungskette. «Wenn wir alle gut miteinander kommunizieren und unser Know-how frühzeitig einbringen können, erreichen wir gemeinsam das Optimum», ist Podiumsgast Michael Beyeler, Vizepräsident der suisse.ing Regionalgruppe Bern und Mitinhaber BSB+Partner Ingenieure und Planer AG, überzeugt. Daran glaubt auch Sarah Weber von der SBB. Als Stv. Leiterin Umwelt/Nachhaltigkeit SBB Infrastruktur beobachtet sie auf allen Seiten eine steile Lernkurve: «Sowohl wir als Bauherrin als auch unsere Partner aus der Baubranche arbeiten an unserer Nachhaltigkeitskompetenz.» Was die Veranstalter der Fachtagung besonders freut: Noch während der Diskussionsrunde signalisiert die SBB als eine der grössten Auftraggeberinnen der Schweizer Baubranche die Bereitschaft zum Dialog mit Planungs- und Baufachleuten. «Ihr praxisorientiertes Fachwissen ist für uns wertvoll», betont Weber. «Den Weg zu nachhaltigeren Projekten wollen wir gemeinsam mit unseren Lieferanten gehen.»

Den Mutigen gehört die Welt

Je früher und intensiver der Dialog zwischen allen Beteiligten beginnt, desto besser wird das Endresultat. Darin ist man sich einig. Auch darin, dass Bauherrschaften und Planende heute oft noch zu zögerlich mit dem Beschaffungsrecht umgehen. «Nachhaltigkeitskriterien werden bei der Vergabe noch zu wenig stark gewichtet», findet Stephan Wüthrich, Leiter Bauingenieurwesen und Delegierter Themenfeld Nachhaltige Entwicklung BFH-AHB. «Heute liegt ihr Gewicht bei 5 bis maximal 30 %. Hier können wir alle mutiger sein!» In der Beratung von Planern und Bauherrschaften stellt er fest, dass besonders qualitative Nachhaltigkeitskriterien noch kaum berücksichtigt werden. Durch den Austausch in frühen Projektphasen könnten Bauunternehmen und Planer ihre Kompetenzen in Bereich der Nachhaltigkeit sinnvoller einbringen. Eine verstärkte Zusammenarbeit wünscht sich auch Pascal Remund, Delegierter des Verwaltungsrates und Vorsitzender der Geschäftsleitung der Kästli Bau AG: «Die Ideen sind vorhanden. Was wir jetzt brauchen, sind mutige Partner an unserer Seite! Partner, die bereit sind mit uns auszuprobieren und mit uns zu lernen. So können wir gemeinsam, Schritt für Schritt, nachhaltigere Lösungen entwickeln und umsetzen.»

Fotos und Unterlagen zum Event gibt es auf www.kreislaufwirtschaft-bau.ch/fachtagung-2023. Die nächste Fachtagung Kreislaufwirtschaft Bau findet am 13. Juni 2024 statt. Ganz im Sinne des gemeinsamen Vorwärtskommens wird das Thema von allen Playern im Netzwerk Kreislaufwirtschaft Bau gemeinsam bestimmt: www.kreislaufwirtschaft-bau.ch/thema-einreichen.

Kontakt

Constanze Jaron, constanze.jaron@kaestlimgmt.ch

Das könnten auch Ihre News sein...

Auch Sie haben regelmässig Nachhaltigkeits-News, Stellenanzeigen oder Events, die Sie mit der öbu-Community teilen möchten? Eine Mitgliedschaft bei öbu bietet Ihnen Zugang zu unserem Netzwerk und vergünstigten Eintritt zu zahlreichen Events, Webinaren und Arbeitsgruppen. Wir unterstützen unsere Mitglieder mit Informationen sowie Hilfestellungen und teilen Nachhaltigkeits-News, Events oder Stellenanzeigen von unseren Mitgliedsunternehmen auf unseren Kommunikations-Kanälen.