
Kinderarbeit in globalen Lieferketten: Wie Schweizer Unternehmen Kinderrechte in ihren Geschäftspraktiken schützen können
Obwohl weltweit Fortschritte bei der Armutsbekämpfung erzielt wurden, hat die Ausbeutung in Lieferketten weiter zugenommen. Die neue Studie "Kinderrechtsrisiken in globalen Lieferketten: Warum ein Null-Toleranz-Ansatz nicht genug ist“ von Save the Children und deren gemeinnütziger Tochterorganisation The Centre for Child Rights and Business beleuchtet diese Situation mit Blick auf die Kinderrechte. Die Studie wertete 20 Kinderrechtsanalysen in internationalen Lieferketten aus. In der Hälfte davon wurde Kinderarbeit nachgewiesen – trotz Null-Toleranz-Ansätzen von Unternehmen. In acht der weiteren zehn Analysen wurde ein sehr hohes Risiko für Kinderarbeit beobachtet.
Kinderrechtsverletzungen vor allem in vorgelagerten Ebenen der Lieferkette
Die Studie untersucht Risikofaktoren und Geschäftspraktiken in der Produktion, Landwirtschaft und im Bergbau. Daraus geht hervor, dass Kinderarbeit vor allem in vorgelagerten, unteren Ebenen der Lieferketten und informellen Sektoren existiert. Die derzeitigen Monitoring-Mechanismen und Null-Toleranz-Politik seitens internationaler Unternehmen führen oftmals nur zu einer Verlagerung von Kinderarbeit, nicht aber deren Beseitigung. Die Studie zieht den Schluss, dass ein unzureichendes Einkommen der Eltern und hohe Bildungskosten das Risiko von Kinderarbeit in allen Sektoren erhöhen.

Empfehlungen für Schweizer Unternehmen
Die Studie zeigt Wege und Strategien, wie Schweizer Unternehmen Kinderrechtsverletzungen in globalen Lieferketten identifizieren, bekämpfen oder vermeiden können. Dazu gehört es, Missstände und Lücken in den Geschäftstätigkeiten von Unternehmen offenzulegen und wirksame Mechanismen zu etablieren, die diese bekämpfen.
Im Folgenden listen wir einige Beispiele auf, wie Schweizer Unternehmen ihre Geschäftspraktiken anpassen können, um Kinderrechte in ihren Lieferketten effektiv zu schützen:
- Langfriste Partnerschaften mit Lieferanten
Engere und dauerhafte Partnerschaften mit Lieferanten ermöglichen langfristige Verträge und Vereinbarungen, ausreichende Vorlaufzeiten und Regelmässigkeiten in Aufträgen. Mehr Sicherheit für die Lieferanten fördert auch die Verbindlichkeit und Zusammenarbeit beim Thema Kinderrechte. - Faire Bezahlung
Neben der Umsetzung verantwortungsvoller Beschaffungspraktiken führt besonders die Bezahlung fairer Preise zum Abbau von Ungleichheiten zwischen Lieferanten und abnehmenden Unternehmen. - Jugendlichen sichere Arbeit ermöglichen
Die Förderung menschenwürdiger und sicherer Arbeit für Jugendliche ab dem lokal gültigen erwerbsfähigen Alter im formellen Sektor verhindert, dass diese in ungeregelten Arbeitsverhältnissen stehen und möglicherweise gefährliche Tätigkeiten verrichten müssen.
Neue gesetzliche Sorgfaltspflichten: Save the Children unterstützt Schweizer Unternehmen
Mit dem Inkrafttreten neuer gesetzlicher Sorgfaltspflichten wächst der Handlungsdruck zunehmend auch für Schweizer Unternehmen. Die veröffentlichte Studie unterstreicht die Relevanz der Thematik und zeigt auf, dass Kinderarbeit in vielen Ländern und Sektoren allgegenwärtig ist.
Save the Children unterstützt Schweizer Unternehmen dabei, Kinderrechtsrisiken in ihren Lieferketten zu identifizieren, diese effektiv zu bekämpfen und damit Kinderrechte in ihren Geschäftspraktiken zu schützen.
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