Nachmittags-Breakout V: Kollaboration für ein neues Paradigma
Kollektiv sind wir in der Lage, Lösungen und Resultate zu erzeugen, die wir individuell nie schaffen würden. Trotzdem sind wir erzogen worden, kompetitiv und nur für uns selbst zu denken. Unternehmer*innen finden sich in extremen Wettbewerben und Staaten haben Mühe, zusammenzuarbeiten.
In der Session wurde zunächst geklärt, dass Kollaboration bei der eigenen Einstellung beginnt. Daher war die erste Frage an die Teilnehmende: Wie geht man mit Begegnungen und Konflikten um? Um erfolgreich zu kollaborieren geht es erst einmal darum, sich selbst besser kennenzulernen und zu verstehen.
Als fünf essentielle Faktoren für Kollaboration wurde folgendes vorgestellt:
- Absicht zur Zusammenarbeit
- Offenheit
- Selbstverantwortung
- Selbst-Bewusstsein
- Verhandlungsführung und Problemlösung
In Austauschrunden diskutierten die Teilnehmenden, wie sie die eigene Interaktionen in ihrem Arbeitsumfeld einschätzen: Ist es ein Miteinander, ein Gegeneinander oder ein Nebeneinander? Daraufhin ging es auch um den Umgang mit den eigenen Abwehrmechanismen. Die Experten zeigten dabei auf, dass ein Abwehrmechanismus nicht dazu dient, sich selbst vor anderen Menschen zu schützen, sondern vor der eigenen Angst. Nur wenn wir uns die eigene Angst eingestehen, können wir etwas verändern.
Das Thema stiess auf so grosses Interesse unter den Teilnehmenden, dass ein Radical Collaboration Anlass für öbu-Mitglieder geplant wird.
Über die Beitragenden
Severin von Hünerbein möchte die Welt verändern und tut dies, in dem er bei euforia und collaboratio helvetica Erfahrungsräume öffnet. Er weist langjährige Erfahrung in der Konzeptualisierung und Durchführung von Lern, Innovations- und Kollaborationsformaten auf. Während seinem Studium an der HSG hat er das Studentenprojekt oikos Social Entrepreneurship gegründet und bietet auf Bachelorstufe den Kurs “Social Business Prototyping” an.
Egal, mit was sich Théo Fischer beschäftigt, folgende Frage steht für ihn immer im Mittelpunkt: Wie können wir der Komplexität genug Raum geben, um ihre Magie zu entfalten? Seine Erfahrungen bspw. als Begleiter von organisatorischen Veränderungen oder dem Sammeln von Heilpflanzen haben seine Überzeugung gestärkt, dass erst das Loslassen von Kontrolle und Plänen echte Resilienz schafft.