Studie zur Beschaffenheit von digitalem Wissen für die nachhaltige Entwicklung
In einer neuen Publikation argumentieren die Forscher Matthias Stürmer, Gabriel Abu-Tayeh und Thomas Myrach am Institut für Wirtschaftsinformatik der Universität Bern, dass im heutigen Zeitalter auch digitales Wissen als schützenswerte Ressourcen angesehen werden sollten. Während bei den natürlichen Ressourcen unserer Erde der Überkonsum das grösste Problem darstellt, liegt die Herausforderung bei nachhaltigen digitalen Softwares und Daten vorwiegend bei der Unterproduktion und den rechtlich eingeschränkten Nutzungsmöglichkeiten.
In ihrer Studie untersuchten die Wissenschaftler die Kriterien für nachhaltige digitale Artefakte – also für nachhaltig nutzbare digitale Dateien wie Texte, Bilder, Videos sowie Quellcodes von Computerprogrammen. Die Autoren sind überzeugt, dass digitale Artefakte, die mit Sorgfalt erstellt, regelmässig an den Gebrauch der potenziellen Nutzer angepasst und dank einer offenen Lizenz so oft wie möglich genutzt werden, auch positive Auswirkungen auf die nachhaltige Entwicklung haben. Damit die Daten und Programme nachhaltig sind, benötigt es laut den Autoren zehn grundlegende Konditionen, bezogen auf das digitale Artefakt, ihr Ökosystem und die gesamte Welt. Anhand der konkreten Beispiele Linux, Wikipedia, Bitcoin und Linked Open Drug Data zeigt die Studie weiterhin auf, in welchem Ausmass die Konditionen relevant für digitale Daten und Innovationen in der Informationstechnologie sind.